Eindrucksvolle Tage bei der Beachhandball-WM 2022 in Griechenland

Beachhandball-WM der U18 auf Kreta vom 15. – 19. Juni 2022

Was für ein Erlebnis! „Gegen die besten Spielerinnen deines Jahrgangs bei einer Weltmeisterschaft anzutreten ist schon etwas ganz Besonderes“, ist Johanna Borrmann auch knapp eine Woche nach dem Rückflug aus Kreta noch ganz ergriffen von den Spielen mit der U18-Nationalmannschaft. „Natürlich hatten wir als EM-Vierter insgeheim schon von einer Medaille geträumt“, so die 17-jährige Schülerin des Bildungszentrums St. Konrad, „aber bei einer WM und insbesondere im Beachhandball liegen Sieg und Niederlage oft sehr nahe beieinander.

Nach einer überaus souveränen Vor- und Hauptrunde mit 5 Siegen in 6 Spielen war die Euphorie im Lager der deutschen „Natio“ groß. Insbesondere der glatte 2:0 Sieg nach Sätzen gegen den späteren Vizeweltmeister Niederlande in der Hauptrunde war wohl das beste Spiel dieser Mannschaft in den letzten beiden Jahren. Einen großen Anteil daran hatte Abwehrspezialistin Johanna als direkte Gegenspielerin der späteren Torschützenkönigin und MVP Eva Heuten, welche in diesem Spiel wohl ihren schwächsten Auftritt bei der WM hatte.

Aber auch in der Offensive konnte Johanna im WM-Turnier hier und da Akzente setzen – schickte sie Nationaltrainer Frowin Fasold doch im Gegensatz zur letztjährigen EM auch des Öfteren in der Crunch Time in den Angriff.

Leider erwischte das deutsche Team im Viertelfinale gegen Polen nicht ihre beste Tagesform und scheiterte an seiner sehr schlechten Chancenauswertung. „Da wäre mehr drin gewesen“, waren sich auch die zahlreichen Fans aus mitgereisten Eltern und Verwandten einig.
Ein abschließender 2:1-Shootout-Sieg gegen Brasilien im Spiel um Platz 7 bildete aber schlussendlich einen versöhnlichen Abschluss eines insgesamt auch sportlich tollen Turniers. Garant für den Sieg im zweiten Satz war die Abwehrreihe um Johanna, welche siebeneinhalb Minuten keinen Treffer gegen den Südamerikavizemeister zuließ – im Beachhandball auf dem Niveau eine absolute Seltenheit.

Die Partie war zudem der Abschluss der „Natio“-Karriere für die Mädels des Jahrgangs 2004/2005 in den U-Mannschaften des Deutschen Handballbundes. Für die meisten Spielerinnen wird eine Nominierung für die Damen-Nationalmannschaft, die gerade den WM-Titel auf Kreta geholt hat, ein Traum blieben. Aber Träume soll man träumen, wer hätte vor Jahren schon gedacht, dass der TVW mal eine Jugendnationalspielerin in seinen Reihen hat.