TVW-B-weiblich gewinnt Spitzenspiel und bleibt Zweiter in der Württembergliga

B-weiblich

Württembergliga

TV Weingarten – SG Ulm & Wiblingen 29:27 (13:10)

Sieg des Willens – bärenstarke Moral von nur 6 Feldspielerinnen

Immer wenn man denkt, es geht nicht schlimmer, kommt eine weitere Hiobsbotschaft. Ausgerechnet Wilma Minsch, die vor ihrem halbjährigen Auslandsaufenthalt ihr vorläufig letztes  Handballspiel bestritten hätte, musste am Morgen auch noch krank absagen. So hatte das Trainerteam Liebermann/Borrmann viel Platz auf der Auswechselbank, denn dort nahm zu Beginn lediglich die ebenfalls angeschlagene Torhüterin Anna Mayer Platz. Dichteres Gedränge herrschte eine Bank weiter, wo ein Teil der insgesamt an diesem Tag 8 fehlenden Spielerinnen mit dem Team mitfieberte.

Gegen einen Tabellendritten aus Ulm, mit dem der TVW erst in der Vorwoche den Platz getauscht hatte, hieß es also mit 6 Spielerinnen durchspielen und rennen so weit die Füße tragen. Trainer Borrmann appellierte aber vor dem Spiel nicht nur an den Willen, sondern impfte den Spielerinnen auch ein, mit Köpfchen zu spielen. Und ein Motto gab er ihnen auch noch mit auf den Weg: „Es reicht ein unschöner Sieg mit einem Tor!“

Die Mädels um Ersatzspielmacherin Greta Zimmermann legten konzentriert los und setzten sich bereits ab der 5. Minute Tor um Tor ab. Bereits nach einer Viertelstunde trennten den TVW 5 Tore vom Verfolger. Dass es nicht noch deutlicher wurde, hatten die Gäste ihrer starken Torfrau Saskia Fromm zu verdanken, die etliche hochkarätige Chancen der Einheimischen zunichte machte und ihr Team im Spiel hielt. Aber auch ihre Gegenüber Mila Liebermann und Anna Mayer hatten ihren Anteil daran, dass der TVW mit lediglich 10 Gegentoren in die Pause musste. 

Durchgang zwei war der erwartet schwere Gang für die TVW-Mädels. Die Gäste aus Ulm versuchten nun den Rückraum des TVW durch eine offensivere Abwehr noch mehr unter Druck zu setzen. Zunächst erwies sich die Maßnahme jedoch als wenig erfolgreich – die Welfenstädterinnen erhöhten bis zur 40. Minute auf 24:19. In dieser Phase wusste insbesondere auch Marla Baumeister durch einige beherzte Aktionen im rechten Rückraum für Entlastung zu sorgen.

In den letzten 10 Minuten stellten die TVW-Mädels ihre zahlreichen Fans aber auf eine harte Probe. Zu den schwindenden Kräften kamen wieder etliche vergebene Chancen. So drohten die Gäste beim 25:25 und 27:27 zwei Mal das Spiel zu kippen. Doch durch unbändigen Willen arbeitete sich die Heimmannschaft zum vielumjubelten 28:27 durch Greta Zimmermann. Die offene Deckung der Ulmerinnen beantwortete Pauline Borrmann durch einen Alleingang, der nur 7m-reif gebremst werden konnte.

Am Ende pfiff der souverän und unaufgeregt leitende Schiedsrichter aus Friedrichshafen die Partie mit einem verdienten 29:27 Sieg des TVW ab, den sicherlich nicht wenige vor dem Spiel beim Blick auf die Aufstellung so vorausgesagt hätten. 

„Jemand herauszuheben fällt schwer“, war sich das Trainerteam am Ende einig. Das gilt für Debütantin Helena Stehle auf Linksaußen gleichermaßen, wie für die beiden anderen C-Mädels Selma Neto oder Marla Zimmermann. Der größte Respekt gilt vielleicht sogar noch Greta Rieger, welche sowohl in der Abwehr, als auch im Angriff 50 min eine für sie völlig ungewohnte Position spielen musste.

Bereits am kommenden Samstag geht es in die nächste schwierige Mission beim Tabellenvorletzten der HSG Hossingen/Meßstetten – in der derzeitigen Aufstellung alles andere, als ein Selbstläufer.

TVW: Anna Mayer, Mila Liebermann (Tor), Pauline Borrmann (16), Marla Baumeister (5), Greta Zimmermann (4), Helena Stehle (2), Greta Rieger (2), Selma Neto

Im Anschluss an das Spiel machte sich ein Teil der B-Mädels nach einer kleinen Stärkung auf zum 3.-Liga-Spiel Tuß Steißlingen – FA Göppingen, um den neuen Verein von TVW-Gewächs Miriam Borrmann mal aus nächster Nähe in Augenschein zu nehmen.