Am 11.03.2023 trafen die Herren 2 auswärts auf die HSG Langenargen-Tettnang 2. So nahmen also die Spieler am Nachmittag den Weg nach Tettnang auf sich. Eigentlich waren die Voraussetzungen gut. Der Kader war voll, man rückte mit 14 Spielern an. Seit langem einmal wieder waren mit Stephan Bulmer und Manuel Wanner auch zwei Torhüter dabei, noch dazu zwei starke Torhüter. Mit Tobias Eitel und Simon Pfau waren auch zwei der erfahrenen Routiniers mit an Bord. Lediglich auf Lorenz Kalb musste verzichtet werden. Dieser half der Herren 1 aus. Dafür wurde der Rückraum erstmals durch Jan Klenk verstärkt. Also eigentlich fast optimale Bedingungen. Aber wie heißt es so schön: Routine ist der Feind der Gründlichkeit und so kam es, wie es kommen musste und das Schicksal nahm seinen Lauf.
Das Spiel begann pünktlich und vielversprechend mit dem 0:1 durch Simon Pfau. Wenig später folgte Tobias Eitel mit dem 1:2. Was danach passierte, war eine Abwehrschlacht in welcher die Gastgeber allerdings die wenig zugelassenen Torwürfe besser platzierten und somit bis in der 11. Minute auf ein 5:2 davonzogen. Unsere Jungs ließen einfach zu viele Chancen ungenutzt. Kurz danach musste der Weingartener Coach Norbert Wachter feststellen, dass auch mit dem Schiedsrichter nicht gut Kirschen essen war. Nach einer „Klarstellung“ dem Schiedsrichter gegenüber sah er in der 12. Minute die gelbe Karte. Dies schien allerdings eine wachrüttelnde Wirkung auf die Mannschaft aus Weingarten gehabt zu haben. Denn nachfolgend erhöhte zwar Tettnang nochmal auf das 2:6, Weingarten kämpfte sich dann aber zurück. In der 22. Minute stand es dann wieder etwas versöhnlicher 7:7. Doch die Gastgeber ließen nicht locker. Unbeeindruckt von der Weingartener Aufholjagd zogen diese ihr Spiel durch und kurz vor der Halbzeit stand es wieder 13:10. Mit einem Buzzerbeater bei einer Spielzeit von 29:59 verkürzte der Weingartener Kreisläufer Stephan Burkowski nach einem starken Anspiel von Simon Pfau auf 13:11. Mit diesem Spielstand ging es dann in die Kabine.
Die Kabinenansprache von Norbert Wachter fiel relativ klar aus. Abwehr stark mit leichtem Verbesserungspotential. Angriff auch ok, aber Toreffizienz eher in Richtung miserabel. Jeder wusste also, was zu tun war: Einfach besser treffen. So ging es also nun in die zweite Halbzeit, in welcher die ein oder andere wilde Sache passieren sollte.
Die erste wilde Sache ereignete sich direkt zu Beginn der Halbzeit in der 31. Minute. Ein nicht optimal platzierter Wurf aus dem Weingartener Rückraum prallte an der Latte ab. Stephan Burkowski, eigentlich eher bekannt für seine elefantöse Spielweise, fasste sich ein Herz und eroberte den abprallenden Ball zurück, indem er ihn sich in der Luft griff, gefühlt minutenlang quer in der Luft lag und den Ball aus dieser Position noch ins gegnerische Tor beförderte. Weder die Mannschaft noch die mitgereisten Zuschauer konnten ihren Augen trauen. Somit war also die zweite Halbzeit eröffnet. Es folgte ein gegenseitiger Schlagabtausch, bei welchem allerdings die Gastgeber immer ein kleines Bisschen die Nase vorn hatten. Und so stand es in der 45. Minute 20:15. Norbert Wachter musste reagieren und übergab die Grüne Karte dem Kampfgericht. Weingarten legte nun also nochmal eine Schippe drauf und unmittelbar nach der Auszeit verkürzte Jan Klenk zum 20:16 und startete damit einen kleinen Lauf seitens der Gäste. Ihm schlossen sich Luca Enderle und Simon Pfau an. Bei den Gastgebern traf hauptsächlich Georg Vögele. Bei einem Spielstand von 21:18 ereignete sich nun eine weitere ganz wilde Sache. Niklas Gröbe trug sich auch in die Torschützenliste ein. Aber nicht das war die wilde Sache, sondern eher die Art und Weise. Wie alle Spieler, abgesehen von den Torhütern und Sebastian Bär, welche im Abschluss fehlerfrei blieben, lies Gröbe in diesem Spiel doch auch den ein oder anderen Treffer liegen. Also dachte sich der gelernte Rechtshänder wohl „Also wenn ich mit rechts nicht treffe, versuche ich es mal mit links“. Gesagt getan: Treffer. Ob man Gröbe nun endgültig auf die Linkshand umschult, damit er wieder mit rechts trifft, bleibt vorerst offen. In der 51. Minute stand es also 21:19. Nun ging es wieder in einen offenen gegenseitigen Schlagabtausch, welcher in der 58. Minute seitens der HSG Langenargen-Tettnang 2 mit dem 23:22 abgeschlossen wurde. Leider schafften es die Gäste aus Weingarten danach nicht mehr zum Torerfolg zu kommen und so war dies auch der Endstand.
Nichtsdestotrotz ließen unsere Jungs die Niederlage nicht zu arg an sich ran und versuchten das Positive aus dem Spiel zu ziehen. Man kann Abwehr und der Kampfeswille ist da. Glücklicherweise hatte dieses Spiel keine nennenswerten Auswirkungen auf die Tabellensituation. Aber wenn es nächste Woche gegen die HSG Langenargen-Tettnang 3 geht, sollte sich jeder bewusst sein, dass man nochmal eine ordentliche Schippe drauflegen muss.
Zuletzt bedanken wir uns bei den mitgereisten Zuschauern für Ihre tatkräftige Unterstützung. Die letzten beiden Spiele dieser Saison sind Heimspiele. Wir freuen uns darauf, euch dann auch wieder in der eigenen Halle begrüßen zu dürfen.
Für den TVW spielten:
Wanner/Bulmer (beide TW), Bär, Friedmann, L. Enderle (3), Wachter, Wolter, Majer, Burkowski (2), F. Enderle, Klenk (3), Eitel-Knoch (6), Gröbe (1), Pfau (7)