Pauline Borrmann mit der deutschen U17-Nationalmannschaft bei der Beachhandball-EM in Izmir

Pauline Borrmann mit der deutschen U17-Nationalmannschaft bei der Beachhandball-EM in Izmir

– eindrucksvolles Erlebnis für die Nachwuchshandballerin des TVW

Groß war die Aufregung im Vorfeld bei Pauline Borrmann – doch nicht etwa bzgl. der zu erwartenden Einsätze bei der EM, sondern vielmehr, ob der Wettlauf gegen die Zeit nach einer Verletzungspause doch noch gewonnen werden konnte. Bereits sehr frühzeitig ließ Bundestrainer Frowin Fasold erkennen, dass er mit der besten deutschen Scorerin der letztjährigen U16-EM 2022 in Prag plane. Allerdings brach sich Pauline im März einen Knochen in der Hand, die Hallensaison war somit frühzeitig beendet und die 15-jährige hatte bis kurz vor der EM kaum nennenswerte Spielpraxis. Erst ein Härtetest bei zwei Turnierteilnahmen in Holland und Frankfurt mit den CAIPIranhas, Paulines Damenteam, das in der German-Beach-Open (GBO) Serie antritt, brachte die Erkenntnis: Die Hand hält. 

Ende Juni holte sich das Nationalteam noch mit einer Turnierteilnahme an einem Damenturnier in Bartenbach den letzten Feinschliff, bevor es dann vom Kurzlehrgang in Ismaning in die Türkei ging. 

Und den deutschen Mädels sollte ein Traumstart ins Turnier gelingen. Gegen die Teams aus Tschechien, Kroatien und Frankreich gelangen jeweils glatte Siege mit 2:0 Sätzen. Tatkräftige Unterstützung bekam die deutsche „Natio“ dabei durch Pauline. Die Zweitjüngste im Team führte nach der Gruppenphase sogar die Scorerwertung aller EM-Teilnehmerinnen an. Leider erwischten die Mädels im abschließenden Gruppenspiel gegen den späteren Europameister Niederlande eine rabenschwarze erste Hälfte. Sie zeigten aber im zweiten Satz bei der Niederlage mit einem Punkt durchaus, dass man auch mit den Großen mithalten kann. 

So wartete im Viertelfinale Beachhandball-Schwergewicht Ungarn. An diesem Tag eine Nummer zu groß für die deutschen Mädels.

In der Platzierungsrunde rafften sich Pauline und Co aber nochmal auf und ergatterten am Ende durch eine Niederlage gegen Norwegen und einen Sieg gegen Portugal einen versöhnlichen 7. Platz. Bundestrainer Frowin Fasold war am Ende zufrieden und sah es realistisch. Die Niederlande trainieren seit Monaten wöchentlich zusammen, die Ungarn hatten eine dreiwöchige Vorbereitung auf die EM. Dafür hätte es das deutsche Team und insbesondere Pauline ganz gut gemacht. Am Ende half Pauline mit 102 Punkten tatkräftig zum Teamerfolg mit. Ganze 5 Törchen hatten am Ende zur Auszeichnung als Topscorerin des EM-Turniers gefehlt. 

Für Pauline war es allemal ein eindrucksvolles Erlebnis in ihrer noch jungen Karriere. Natürlich sind die deutschen Frauen (als amtierender Europa- und Weltmeister) leistungsmäßig noch ein ganzes Stück entfernt, doch hat der Frauen Bundestrainer schon angekündigt, die ein oder andere Nachwuchsspielerin mal zu einem Lehrgang einzuladen.  

Jetzt heißt es für Pauline erst mal mit ihrem Jungendteam, den Beach Moskitos aus Weingarten, bei 3 Turnieren der GBO-Junior-Serie Spaß und Erfolg zu haben. Pauline (und ihre 2 ebenfalls beachbegeisterten Schwestern) haben ihr Umfeld in Weingarten jedenfalls mächtig mit dem Beachvirus infiziert. Die Sportart Beachhandball, die sich vom Hallenhandball vor allem durch kontaktlose Abwehr und doppelte Punkte für spezielle spektakuläre Treffer unterscheidet, nimmt in 2024 als Demosportart bei den Olympischen Spielen in Paris einen weiteren Anlauf zur Aufnahme ins olympische Programm. In Weingarten freut man sich indes schon auf viel weniger. Ein Beachhandball-taugliches Trainingsfeld soll in Kürze in Weingarten entstehen. Den Nachwuchs, bei dem die nächsten Toptalente schon in der Warteschleife stehen, dürfte es freuen.

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