TVW-Jugendspielerin im Wechselbad der Gefühle
Pauline Borrmann beeindruckt im Nationaltrikot und holt Platz 5 bei der U16-Beachhandball-EM
Dass TVW-Talent Pauline Borrmann von der Beachhandball-Europameisterschaft der U16-Juniorinnen in Prag mit einem tollen Platz 5 und als beste deutsche Torschützin heimkehren sollte, hatte sie sich sicher wenige Wochen zuvor nicht träumen lassen. Nach einer Knieverletzung und einer Corona-Infektion, welche die 14-jährige auch schon die Teilnahme beim Deutschland-Cup mit der Baden-Württemberg-Auswahl gekostet hat, schien eine Nominierung für die Nationalmannschaft nicht mehr sehr wahrscheinlich.
Doch Pauline nutze buchstäblich die letzte Chance bei einem Lehrgang in Witten in der Nähe von Bochum, um das Trainerteam um Nationaltrainerin Fernanda Scovenna von ihrem Können zu überzeugen. Als zweitjüngste Spielerin im 11-köpfigen Aufgebot schickte sich Pauline in Prag in die Fußstapfen ihrer größeren Schwester Johanna zu treten, welche sie noch Wochen zuvor bei der Beach-WM auf Kreta von der Tribüne aus bewundert hatte.
Und Pauline schien gut aufgepasst zu haben. Bereits im ersten Spiel gegen Norwegen avancierte Pauline zur Führungsspielerin im deutschen Team, steuerte gleich 10 Punkte zum Endergebnis bei und war fortan nicht mehr wegzudenken. Bei allen Spielen stand Pauline im Aufgebot und bewahrte regelmäßig und auch in kritischen Situationen kühlen Kopf beim Abschluss. Am Ende waren es beeindruckende 76 Scorerpunkte – Platz 1 im deutschen Team und insgesamt Platz 8 unter allen EM-Teilnehmerinnen. Umso bemerkenswerter, war Pauline doch nur eine von zwei Spielerinnen des jüngeren Jahrgangs 2007 in ihrem Team. Sicher half ihr dabei ihre für die jungen Jahre schon beachtliche Beach-Erfahrung – neben den Stützpunkttrainings und dem „Anschauungsunterricht“ bei ihren großen Schwestern ist auch ihre ganze TVW-B-Jugend beachhandballverrückt, wie bereits zwei Turniersiege im Juli Monat beweisen.
Nach einer spannenden EM-Vorrunde mit einer knappen Niederlage gegen Norwegen, zwei Siegen gegen Bulgarien und Frankreich und einer tollen Vorstellung mit hauchdünner Shoot-Out-Niederlage gegen das Topteam der Niederlande, war Spanien im Viertelfinale noch eine zu große Hürde für die neuformierte DHB-Auswahl. Am Schlusstag holten die Mädels mit zwei Siegen gegen Norwegen und Schweden und Platz 5 aber noch das Maximum heraus. „Beachhandball-Deutschland kann stolz sein auf seinen jüngsten Jahrgang“, so eine zufriedene Bundestrainerin Fernanda Scovenna. Ein Gefühl, das sich so sicher auch bei den zahlreich mitfiebernden Fans daheim eingestellt hat.