THORSTEN KERN/Sz
Sportredakteur
TV Weingarten – VfL Pfullingen 32:25 (15:10)
Die Handballerinnen des TV Weingarten hüpften im Kreis auf dem Spielfeld, Trainer Lars Gmünder lachte und ballte beide Hände zu Fäusten. Allen beim TVW war am Sonntagabend in der Großsporthalle eine gewisse Erleichterung deutlich anzusehen. Denn durch das 32:25 (15:10) gegen den Tabellenfünften VfL Pfullingen hat Weingarten im Kampf um den Klassenerhalt einen großen Schritt nach vorne gemacht. Großen Anteil am souveränen Heimsieg hatten drei ganz junge TVW-Spielerinnen.
Egal wo und wie Lena Haberbosch am Sonntag vor 100 Zuschauern zum Pfullinger Tor durchkam: Jeder Wurf der Kreisläuferin war erfolgreich. „Sie war richtig stark, hatte eine Topquote“, lobte Trainer Lars Gmünder. Verlassen konnte sich der TVW gegen Pfullingen auch auf zwei weitere A-Juniorinnen. Miriam Borrmann warf sieben Tore, ihre Schwester Johanna kam wie die erfahrene Ann-Kathrin Kübler auf fünf Tore.
Drei Spieltage vor dem Saisonende haben die Weingartenerinnen in der Verbandsliga nun drei Punkte Vorsprung vor dem Vorletzten SG Burlafingen/Ulm – der Klassenerhalt ist für den TVW damit deutlich nähergerückt. Mit einem weiteren Sieg würde Weingarten an der HSG Ermstal vorbeiziehen.
Für die HSG, die am Samstag zu Hause gegen die MTG Wangen mit 28:29 verloren hat, ist die Saison bereits beendet. „Wir haben es jetzt selber in der Hand, das ist eine sehr gute Ausgangssituation“, sagte Gmünder. Am kommenden Freitag (20.30 Uhr/Großsporthalle) spielt seine Mannschaft in eigener Halle gegen den Tabellensechsten HSG Ebersbach/Bünzwangen, am Sonntag (14.50 Uhr) geht es zum Tabellenvierten HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf. Sollte der TVW in diesen Partien nicht punkten, könnte es am Donnerstag, 19. Mai (20.20 Uhr) in der Großsporthalle zum Endspiel um den Klassenerhalt gegen Burlafingen/Ulm kommen. Die SG hat bis dahin ebenfalls noch zwei Nachholspiele zu absolvieren und trifft dabei zu Hause auf den Tabellensiebten SC Lehr und auswärts auf das Schlusslicht TSV Zizishausen.
Auf die Ergebnisse der Konkurrenz sollten sich die Weingartenerinnen nicht verlassen – mit einer Leistung wie gegen Pfullingen sollten sie es aber selber richten können.
„Wir haben uns endlich mal für viele gute Spiele belohnt“, sagte Gmünder. Was er damit meinte: Schon in den vergangenen Wochen hat der TVW oft sehr ansehnlich gespielt, einige Partien aber trotz Führung noch aus der Hand gegeben. So etwa auch in der Vorwoche das Hinspiel beim VfL Pfullingen. Zur Pause hatte Weingarten mit drei Toren geführt, in der zweiten Halbzeit dann aber zu viele Chancen vergeben und noch verloren.
Im Rückspiel in der Großsporthalle gab es am Sonntag durchaus auch Phasen, in denen die Partie zu kippen drohte. So etwa, als der TVW nach dem Treffer von Lea Frankenhauser zum 7:5 mehr als fünf Minuten lang ohne Tor blieb. Weil sich aber auch Pfullingen viele technische Fehler leistete und TVW-Torhüterin Felicitas Bär immer wieder starke Paraden zeigte, gelang dem VfL in dieser Phase nicht mehr als der Ausgleich. Zu Beginn der zweiten Halbzeit kamen die Gäste auf 11:15 heran. Mehr ließ der TVW aber nicht zu – denn immer wieder sorgten Lena Haberbosch, Miriam Borrmann und Johanna Borrmann für wichtige und teils schön herausgespielte Tore.
Dass sich der TVW auf seine Talente aus dem eigenen Nachwuchs verlassen kann, zeigte schließlich auch Johanna Veser. Sie kam in den letzten zwei Minuten der Partie aufs Feld und warf die letzten drei Weingartener Tore zum 32:25-Sieg.
TVW: Bär; Haberbosch (8), M. Borrmann (7), J. Borrmann (5/1), Kübler (5), Veser (3/1), Schneider (2), Frankenhauser (2), Hilebrand, T. Datz, Baumgart, Koch, Zimmermann