Eigentlich begann der Tag für unsere Herren 2 ganz gut. Bei bestem Wetter und nach einem guten Abschlusstraining am Vortag konnte man bei bester Laune die Fahrt nach Lauterach antreten. Mit einem reduzieren, aber dennoch soliden Kader konnte man dann pünktlich abfahren und kam noch pünktlicher bei unseren österreichischen Nachbarn an.
Verstärkt durch Lasse Hauck war eigentlich die einzige Position, welche neben dem Torwart nur einfach besetzt war, die Kreisposition. Dort musste man leider doch nochmal auf Stephan Burkowski verzichten, welcher aber als Interims-Co-Trainer zu Spiel mitfuhr, um der Mannschaft Feuer unterm Hintern zu machen. So musste aber Sebastian Bär hier allein klarkommen. Und gleich zu Beginn zeigte dieser, dass er viel vorhatte und eröffnete das Spiel mit dem 0:1. Doch Lauterach zog direkt mit zwei Toren nach. Nach einem verworfenen 7m durch Coach Norbert Wachter folgte zunächst ein reger Schlagabtausch, bei welchem die Gastgeber die Nase aber immer etwas vorne hatten. Auch wurde schnell klar, dass der Schiedsrichter eine strenge Linie fuhr, was sich im Laufe des Spiels beidseitig in einigen 2-Minuten-Strafen und einer Disqualifikation manifestierte. Gegen Mitte der ersten Hälfte verloren unsere Jungs dann so langsam, aber sicher den Anschluss, was hauptsächlich an einer ziemlich löchrigen Abwehr lag. In der 27. Minute dann verloren unsere Jungs den Ball und Ole Steinhart lief eigentlich stark zurück, umrundete den gegenstoßlaufenden Gegenspieler und platzierte sich vor diesem, was ihm die rote Karte einbrachte. Darauf folgten eine kurze aufgeregte Phase und lautstarke Reklamationen seitens der Weingartner Mannschaft. Nachdem Coach Wachter sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Feld befand, musste Co-Coach Burkowski seinen Part einnehmen und man hörte eigentlich nur noch „Der stand doch“-Rufe von ihm. Doch nach einem bösen Blick seitens des Schiris (was nach der etwa 50. Wiederholung von „Der stand doch“ auch absolut nachvollziehbar ist), kehrte dann auch auf der Bank wieder Ruhe ein. Man munkelt aber, dass Burkowski noch den ganzen Abend „Der stand doch“ vor sich hingemurmelt hat. Ole Steinhart verließ darauf hin das Spielfeld und musste von der Tribüne aus zuschauen. Viel passierte in der 1. Hälfte danach nicht mehr und mit einem deutlichen 24:17-Rückstand ging es dann in die Kabine.
Nach einer kurzen Fehleranalyse in der Kabine (Kurz gefasst: Die Abwehr war scheiße) ging es dann in Halbzeit 2. Diese verlief dann recht ähnlich wie Halbzeit 1, nur eben ohne rote Karten. Die Abwehr wurde nicht nennenswert besser und die Gastgeber spielten Ihren Stiefel runter und ließen nie auch nur den kleinsten Zweifel aufkommen, wer in diesem Spiel als Sieger vom Platz gehen wird. So endete das Spiel 40:31.
Auch wenn die Lauteracher stark aufgespielt haben, hätte man, mit einer besseren Abwehrleistung und ein paar Fehlwürfen weniger das Spiel gewinnen können. So aber bleibt Coach Wachter nur das Wissen, woran es scheiterte. Vermutlich wird in der kommenden Woche nur noch Abwehr trainiert, um dann im letzten Saisonspiel gegen Dornbirn nochmal aufzutrumpfen.
Aber auch positives gibt es vom Spiel zu berichten. Nicht viel, aber immerhin besser als gar nichts. Zum einen scheint es, dass Sebastian Bär seine Grippe komplett auskurieren konnte. Mit 6 Toren war er zweitstärkster Torschütze. Zum anderen scheint Lukas Eisenbarth sich nun endlich im Formhoch festgespielt zu haben. Nach einer starken Leistung war er stärkster Torschütze bei diesem Spiel (10 Tore).
Fraglich bleibt aber, wie Stephan Burkowski diese Niederlage bei seinem ersten Trainereinsatz der Saison wegsteckt. Bislang zählten Gerüchte ihn zu einem potenziellen Nachfolger von Norbert Wachter, welcher Ende der Saison den Posten des Cheftrainers freigibt. Aber selbst, wenn Burkowski diese Niederlage abschütteln kann, müsste der Verein dies nach diesem Spiel nochmal überdenken. Es bleibt also spannend in der Trainerfrage. Bei einem Interview wollten wir eigentlich Burkowski selbst fragen ob an den Gerüchten etwas dran ist, aber von diesem kam nur ein unklarer Kauderwelsch (was vielleicht auch der späten Uhrzeit geschuldet war). Wenn man aber ganz genau hinhörte, konnte man vielleicht, aber nur vielleicht, die Worte „Aber der stand doch“ erahnen.
Für den TVW spielten:
Lukas Eisenbarth (10), Sebastian Bär (6), Henning Friedmann (4), Norbert Amann (2), Fabio Enderle (2), Niklas Gröbe (2), Philipp Wolter (2), Lasse Hauck (1), Ole Steinhart (1), Florian Stuhlreyer (1), Simon Perchner