Die Vorfreude auf das letzte Saisonspiel war groß. Mit einem vollen Kader wollte man den Gästen aus Dornbirn die Stirn bieten. Coach Norbert Wachter sah den Spielvorbereitungen mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen. Es sollte sein letztes Spiel als Herren 2-Trainer werden und dazu sollte nochmal ein Feuerwerk abgefackelt werden.
Am Ende gewannen unsere Herren 2 dann mit knappen 2 Toren Vorsprung. Allerdings nicht in einem hart umkämpften und attraktiven Spiel. Leider kam am Mittwochabend die schlechte Nachricht: Die Gäste aus Dornbirn haben das Spiel abgesagt. Auf die Gründe möchten wir hier auch gar nicht weiter eingehen (da wir sie auch gar nicht kennen) und auch unsere österreichischen Nachbarn wollen wir hier nicht bloßstellen. Leider kann immer wieder etwas dazwischenkommen, was eine Mannschaft zu einem solchen Schritt zwingt. Jungs, haltet die Ohren steif, es kommen auch wieder bessere Zeiten.
Nun fragt sich der findige Leser allerdings, warum es dennoch einen Spielbericht gibt, obwohl es kein Spiel gab. Dazu gibt es drei Gründe:
Erstens: Zum Saisonende gehört auch ein Saisonabschlussbericht
Zweitens: Coach Wachters Ära soll nicht einfach so ins Nichts enden
Drittens: Der Autor hatte, nachdem er selbst eine kurze Berichte-Durststrecke hatte, einfach Lust noch einmal kreativ zu werden.
Nun kann man zum Spiel selbst nicht viel erzählen, weshalb wir in diesem Bericht mal kurz die Saison Revue passieren lassen wollen. Zu Saisonbeginn musste man direkt eine Niederlage gegen unsere Dritte einstecken und somit startete diese erstmal denkbar schlecht. Schnell fing sich die Mannschaft um Norbert Wachter aber und lieferte nun deutlich besser ab. Lediglich dem Klassenprimus Alpla HC Hard 2 musste man sich zunächst geschlagen geben. Die Rückrunde hingegen verlief nicht so ideal. Im Februar verlor man auch das Rückspiel gegen die Dritte, allerdings in einem hart umkämpften Spiel. Eigentlich wollte man diese Niederlage direkt abschütteln und wieder zur gewohnten Form zurückfinden. Doch auch die Woche darauf konnte man nur ein unentschieden gegen die HSG Langenargen-Tettnang 3 erarbeiten. Zusätzlich zum Punktverlust kam man hier auch noch mit zwei Verletzten heim. Daraufhin folgten nochmal zwei Niederlagen gegen Hard 2 und gegen die HcB Lauterach 2. Am Ende steht man also auf einem soliden dritten Tabellenplatz. Insgesamt war es eine ausgeglichene Saison mit 5 Siegen, 5 Niederlagen und einem Unentschieden. Zu Beginn der Saison hatte man sich eigentlich mehr erwartet, doch Hard war nicht zu schlagen und unsere Dritte überzeugte auch mit einer starken Saison. Von den alten Herren können sich unsere jungen wilden noch ein paar Scheiben abschneiden („20 Jahre mehr Erfahrung“, wie der Dritte-Spieler Simon Mutschler mehrfach proklamierte). Jetzt hört sich das aber negativer an, als die Situation eigentlich ist. Der dritte Tabellenplatz ist keine schlechte Platzierung und einige unserer Jungs haben im Verlauf der Saison enorme Fortschritte gemacht, auf welchen man in der nächsten Saison dann aufbauen kann und wird. So wurde Lukas Eisenbarth beim Spiel gegen die HcB Lauterach 2 erstmalig zweistellig im Torabschluss. Auch Niklas Gröbe konnte sich im Laufe der Saison, insbesondere bei seinen Pässen an den Kreis, deutlich verbessern. Auch er erreichte hier sein Leistungshoch gegen Lauterach, was dann Kreisläufer Sebastian Bär konsequent ausnutzen konnte. Tobias Eitel steht nach Stand heute auf Platz 3 der Torschützenliste der Liga (59 geworfene Tore). Aber auch alle jetzt nicht genannten Spieler konnten im Laufe der Saison zeigen, was sie draufhatten und alle sind bereits jetzt heiß auf die nächste Saison. Ein besonderer Dank der gesamten Mannschaft geht raus an Torwart Simon Perchner, eigentlich noch A-Jugend-Spieler. Dieser stand absolut zuverlässig bei allen Spielen (mit Ausnahme von einem) souverän in unserem Kasten und war nach dem Verletzungspech von A-Jugend-Torwart Stefan Jacob auch meistens die einzige Option. Die ganze Mannschaft dankt ihm für seine Zuverlässigkeit und gleichzeitig wünschen wir Stefan Jacob eine glücklichere kommende Saison. Wir würden uns freuen, euch beide dabei zu haben.
Nun aber Schluss mit den trockenen Fakten. Wie anfangs schon erwähnt endet die Trainer-Ära Norbi nach dieser Saison. Auch ihm danken wir (die Mannschaft) für seinen Einsatz und sein Engagement die letzten zwei Jahre. Unseren (Chaos-)Trupp zu führen war sicherlich nicht immer einfach und hat ihm sicherlich ein paar graue Haare beschert. Danke für zwei geile Jahre im oberen Tabellendrittel. Wir freuen uns aber alle, dass Norbi „nur“ das Taktikbrett, nicht aber die Handballschuhe an den Nagel hängt und freuen uns darauf wieder mit ihm auf der Platte zu.
Nun sind wir auch bei der Trainerfrage zu kommender Saison angekommen. Die Gerüchteküche brodelte. Da waren schon recht wilde Gerüchte dabei. An dieser Stelle wollen wir unsere Leser an diesen etwas teilhaben lassen. Persönlicher Gerüchtefavorit des Autors war das Gerücht um Uwe Bittenbinder. Der ehemalige Trainer unserer ersten Mannschaft wurde diese Saison gelegentlich in der Großsporthalle gesichtet. Erstmalig tauchte er auf, nachdem Norbert seinen Rücktritt verkündet hatte. Im selben Atemzug wurde der Jugendtrainer Paul Schröder genannt. In den letzten Wochen wurden aber auch viele weitere Namen in den Ring geworfen. Von Heiko Gröbe, dessen Sohn auch bei der Herren 2 spielt, über Tim Baur, welcher mit seinem Vorstandsposten eigentlich bereits gut ausgelastet ist, kam irgendwann mal Stephan Burkowski ins Gespräch. Das Gerücht um den eigentlichen Kreisläufer wurde aber seitens des Vereins nach dem Spiel gegen die HcB Lauterach 2 schnell dementiert. Nachdem die TSB Ravensburg die Verpflichtung von Chrischa Hannawald als Herren 1-Trainer veröffentlichte wurde ganz kurz spekuliert, man sei mit Jens Bürkle im Gespräch, welcher ja beim HBW nach Ende der Saison aufhört. Allerdings war hier wohl das Angebot des TVB Stuttgarts attraktiver. Bis zuletzt heißer Kandidat auf das Traineramt (den Gerüchten zufolge) waren Stefan Majer und Stefan Franz als Trainerduo. Hiervon zeigte sich Tobias Eitel-Knoch allerdings wenig erfreut „Zwei Stefans als Trainer und dann noch einer am Kreis und eventuell noch einer im Tor, das kann doch nicht gutgehen. Warum heißen eigentlich alle Stefan? Tobias wäre doch mal ein schöner Name… Viel schöner als Stefan… hmm, ja, Tobias ist gut, ich hätte gerne einen Tobias als Trainer“.
Während unser Tobi noch so vor sich hin philosophierte platzte dann vergangenen Freitag die Bombe. Weder kommen wir in den Genuss des ikonischen Duos Bittenbinder/Schröder, noch müssen wir unsere zahlreichen Stefans umbenennen. Viel besser: Wir freuen uns als Trainergespann Marvin Kästle und Reinel Schebesta begrüßen zu dürfen. Beide haben selbst schon für unsere zweite gespielt, bevor sie sich beide vergangene Saison schwer verletzten (Reinel: Knie; Marvin: Schulter). Da beide eine Rückkehr als Spieler für sich ausgeschlossen haben, verfolgen sie nun eine Trainerkarriere. Beide sind hochgradig qualifiziert und stellen sich nun der Herausforderung frischen Wind in die Truppe zu bringen und an den Leistungen von Norbert anzuknüpfen. Wir wünschen euch eine gute Zeit bei uns.
Abschließend bedanken wir uns noch bei allen Fans und Lesern, welche uns diese Saison so großartig unterstützt haben. Außerdem geht unser Dank auch an den TVW und an seine Funktionäre für ihre großartige Arbeit im Hintergrund, sowie an alle Schiris, die unsere Spiele gepfiffen haben. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in der kommenden Saison.