In letzter Sekunde sichert Torwart Simon Perchner den Herren 2 in Langenargen einen Punkt.
Aus Sicht der Mannschaft von Coach Norbert Amann brachte man im letzten Spiel gegen die hervorragend besetzten Herren 3 aus dem eigenen Hause die beste Saisonleistung auf die Platte. Vor allem in der Abwehr wusste man zu überzeugen. An diese überzeugende Vorstellung wollte man auch gegen Langenargen-Tettnang mit Tormaschine Georg „Schorsch“ Vögele anknüpfen. Bereits im Hinspiel hatte man LaTTe in eigener Halle eindrucksvoll mit 34:27 ohne Punkte nach Hause geschickt. Zwei Garanten für den damaligen Sieg, Paul Werges und Luca Enderle, konnten diesmal verletzungsbedingt leider nicht mitwirken. Generell war der Kader aufgrund kurzfristiger Absagen recht ausgedünnt, sodass die sonstige „Waffe“ der Herren 2, das konsequente Tempospiel, nicht so durchgezogen werden konnte wie gewohnt.
Trotz allem war die Marschrichtung der Welfenstädter klar: man wollte sich in der Abwehr nicht durchVÖGELEn lassen und vorne konsequent die eigene Angriffsstärke ausspielen.
Bis zur 13. Minute klappte das auch ganz gut. Gerade Niklas Gröbe nahm sich das Motto „hoch und drauf“ zu Herzen. Da die gegnerische Abwehr gegen Gröbe anfangs ihr eigenes Motto: “nur gucken – nicht anfassen!“ verfolgte, konnte er sich gemütlich in die Lüfte erheben und seiner Rolle als Shooter gerecht werden. Der Rest der Mannschaft zeigte, bis auf wenige Ausnahmen (keine Namen – was in LaTTe geschieht, bleibt in LaTTe) eine solide Leistung.
Vor allem die Unberechenbarkeit der Mannen aus Weingarten war immer wieder ein solides Mittel, um den Gegner zu überwinden. So mutierte Stephan Burkowski zur Kontermaschine und tauchte bei der zweiten und ersten Welle (O-Ton Buko: „Hauptsache Welle“) aus dem Nichts vor dem gegnerischen Torwart auf und netzte treffsicher ein.
Einzig die beiden LaTTen Schorsch und Urs waren nicht zufriedenstellend zu stoppen. Entweder trafen sie direkt oder konnten dem Spiel durch herausgeholte 7m oder Zwei-Minutenstrafen gegen Weingarten ihren Stempel aufdrücken.
Nachdem Coach Amann die Problematik schon früh erkannt hatte (ca. 1988) und langsam an der Seitenlinie zu verzweifeln drohte, tat er das einzig sinnvolle. Er riss sich in Clark Kent Manier das Aufwärmshirt vom Leib und wechselte sich selbst ein, um zumindest einem der beiden LaTTen das Handwerk zu legen. Nachdem die Abwehr nun entsprechend gestärkt war, wurde das nächste Register gezogen. Manche mögen sich hierbei an das WM-Finale 2014 erinnert fühlen, als Coach Amann schließlich Lukas Eisenbarth zur Seite nahm und ihm ins Ohr flüsterte: „Zeig ihnen, dass du besser bist als der Schorsch.“ Einem Mario Götze gleich lieferte Eisenbarth dann auch in 10 Minuten geschmeidige 6 Tore. Manche fragen sich jetzt vielleicht, warum der Wechsel nicht schon früher getätigt wurde. Eisenbarth gab sich dazu im Interview eher zurückhaltend: „Dann hätte ich in dem Spiel ja 36 Tore gemacht und so viele Kästen wollte ich jetzt auch nicht zahlen.“
Nach einer vogelwilden Entscheidung des Unparteiischen zugunsten des TVW, zeigte Philipp Wolter noch vorbildlich, was gelebtes Fair-Play bedeutet und überließ dem Gegner die freie Schussbahn.
In der 59. Minute stand es dann nach einem unterhaltsamen, hartumkämpften und spannenden Spiel 31:31. Doch damit war noch lang noch nicht Schluss. Es kam zum Showdown zwischen dem alten Hasen Schorsch Vögele und dem Jüngsten auf dem Feld: TVW-Goalie Simon Perchner. Nachdem Simon das ganze Spiel über systematisch das Wurfbild des Gegners analysiert hatte, entschärfte er souverän den Siebenmeter von Vögele und sicherte seinem Team so den verdienten Punkt.
„Dachte da wäre mehr drin gewesen“ kommentierte nach dem Spiel Rechtsaußen Maximilian Gründl sowohl den halbleeren Kasten Meckatzer, als auch das Spiel.
Einziger Wehrmutstropfen neben dem verpassten doppelten Punktgewinn waren die Verletzungen von Spielmacher Jan Klenk und Kontermaschine Stephan Bukowski.
Da die beiden kommende Woche gegen den Tabellenführer aus der Alpenrepublik dem HC Hard 2 gebraucht werden, hofft das Team auf schnelle Genesung und eine volle Halle. Anwurf in der Großsporthalle ist um 16 Uhr.